Ökumenischer Männerkochclub

Rührend: Zwölf Männer pflegen einmal im Monat ihre kochende Leidenschaft, schnipseln, brutzeln, köcheln, fachsimpeln und frotzeln – und das nicht nur über die Haute Cuisine. Politik, Beruf, Aktuelles im Flecken und auch Kirchengemeindliches werden am Herd des Gemeindehauses verhandelt. Bei Tisch natürlich auch. Denn was den Herd (immer öfter) wohlschmeckend verlässt, verzehren die Zwölf gemeinsam nebst Degustation eines passenden Gläschens Bier oder Wein.

Immer wieder schwingt der Männerkochclub (MKC) nach Rezept mit Variationen den Löffel auch für andere in der Gemeinde, meist für einen guten Zweck. Einmal im Jahr bekocht der Club die Damen, die im Rahmen der MKC-Monatsregel einmal in vier Wochen bis in die Nacht hinein ihre Amateur-Bocuses entbehren müssen.

Am 1. Juli, am Tag nach dem WM-Endspiel, waren die Individualisten am Werk. Nachdem die Mannen dem Pfarrer aufs Dach gestiegen waren und dort das wuchernde Gras gemäht und abtransportiert hatten, trafen sie sich gegenüber bei Hans zum Grillen, Neuhochdeutsch: Barbecue. Jeder hatte seine Extrawurst dabei oder eine Scheibe vom Schwein abgeschnitten. Für alle gemeinsam servierte Thomas L. griechischen Salat und Hansens Holde Kartoffel- nebst Reissalat. Und Brot, denn das hatte Peter entgegen der Vereinbarung nicht geliefert. Dafür Bier aus Ehingens Bergbrauerei. Bis in die Nacht wurde geschwätzt und geplant: Zum Beispiel: Was werden die Highlights beim Ausflug vom 13. bis 15. September nach Freiburg sein? Zeit zu planen ist es, denn im August macht der MKC Ferienpause. Wild wird's dann am 7. Oktober. Bis dahin sollte einem der Kochbrüder geschickt eine Wildsau oder ein Rehlein in die Flinte laufen... u-z

Anbei die Rezepte vom letzten Männerkochclub im Juni

1.) Hessische (Frankfurter) grüne Sosse (für 10 Personen):

  • 8 Eier hartkochen,
  • dann Eigelb und Eiweiß trennen,
  • Eigelb mit Öl verrühren zu einer cremigen Sosse,
  • diese Eisoße würzen mit 3 EL Senf mittelscharf,
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack,
  • Saft von 1 Zitrone,
  • dazu 3 Zwiebeln verreiben (Kartoffelreibe),
  • 2 Becher Schmand o.Creme fraiche,
  • 8 kl. Becher Joghurt,
  • 1 Becher süße Sahne,
  • Eiweiß hacken und mit den Kräutern dazugeben - verrühren - fertig.
  • Dazu: Kartoffeln, Tafelspitz et. als Beilage.

Das Geheimnis besteht in den Kräutern. Es müssen immer mindestens 7 sein. Am besten eignen sich folgende: Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Pimpinelle, Sauerampfer, Zitronenmelisse, Brunnenkresse, Portulak, Spinat und Racula 
Noch denkbar sind: Bohnenkraut, Maggikraut (ist aber brutal dominant!!), Thymian, Basilikum, Pfefferminze (ebenso sehr dominant!!), Kapuzinerkresse, Knoblauchblätter, Zwiebelblätter.
Die Zusammensetzung ist natürlich das Geheimnis jeder „Mischung“ und je nach Geschmack streiten sich die Dörfer Südhessens um den „wahren“, den „echten“ Geschmack und dass nun dieses oder jenes Rezept das beste sei, und dieses oder jenes Kräutchen in einer bestimmten Dosierung nötig sei........
Probiert einfach aus, und nehmt was der Garten hergibt: Guten Appetit!!

2.) Wie kläre ich eine Soße (Gemüsebrühe)?

Aus der vorhandenen und abgekühlten Gemüsebrühe nehme ich etwa 2-3 Kellen Brühe heraus und verrühre diese vorsichtig mit 2 Eiweiß (nicht schlagen, kein Quirl!!), gebe diese danach in die abgekühlte Brühe zurück. Dann heize ich diese unter leichtem Rühren wieder hoch. Nicht erschrecken: es entsteht eine trübe Masse mit leicht bräunlichem („dreckigem“) Schaum. Diesen Schaum abschöpfen und - hokuspokus! - wie von Zauberhand ist die Brühe mit einem Schlag klar.
Zur vollständigen Klärung die bereits toll klare Brühe durch ein Sieb und Handtuch gießen - fertig ist die Brühe. Zur Dekoration einige gestiftelte Karotten und/oder Zucchini-Stückchen in den Teller, evtl. Pfefferkörner (wenn gewünscht, sieht halt gut aus) - voilà - eine perfekte klare Suppe ist geschaffen!